„Fällt die Wehrpflicht, fehlt die Sicherheit. Im Katastrophenfall genauso wie im Sozialbereich“, warnt Eva Himmelbauer vor der mutwilligen Abschaffung eines bewährten Systems. Aus ihrer eigenen Arbeit für die Caritas weiß sie, wie wichtig gerade Zivildiener sind, um Angebote wie offene Sozial- und Integrationsarbeit, mobile Hilfe bis hin zur Betreuung und Pflege zu ermöglichen und die qualitätsvollen Dienstleistungen sicherzustellen.
Dass auch das Rettungswesen ohne Zivildiener nicht aufrechterhalten werden könne, hat Gabriel Hoffmann im Rahmen seines Zivildienstes beim Roten Kreuz in Laa an der Thaya hautnah erlebt. Er sieht aber noch einen weiteren Aspekt: „Als Mitarbeiter bei einer Rettungsorganisation verliert man mit der Zeit Berührungsängste und bekommt auch den Mut, in gefährlichen Situationen einzuschreiten.“ Davon profitiere man auch im Alltag, gerade in Zeiten „schlechter werdender Zivilcourage“. Gabriel Hoffmann ist dem Roten Kreuz nach dem Zivildienst als Freiwilliger erhalten geblieben, wie dies bei 75% der Zivildiener der Fall ist.
Das Bundesheer sei „kein schlechtes System“, es seien dort „keine Amateure, sondern jetzt schon Profis“, findet Grundwehrdiener Maximilian Fuhs. Er ist Kraftfahrer in Korneuburg, seine Grundausbildung hat er in Amstetten absolviert. Zwar sieht er durchaus Reformbedarf in einigen Bereichen, aber „ein Berufsheer wird teurer sein und es ist ungewiss, was auf uns zukommt“.
Ein Berufsheer sei „im Alltag zu teuer und im Ernstfall zu klein“, kritisiert Eva Himmelbauer. Man wisse weder, wie viel es wirklich kosten würde, wie es funktionieren soll und wer sich dafür dann bewerben würde. Daher ihr Appell: „Am Sonntag zur Volksbefragung gehen und für unsere Sicherheit abstimmen: Für allgemeine Wehrpflicht und Zivildienst.“